09. August 2017

Ausstieg aus Expertengremium Arbeitszeitanalyse Lehrkräfte

Schritt jetzt notwendig, weil klare und valide Aussagen der Politik erforderlich

„Der NBB hat Kultusministerin Heiligenstadt gestern mitgeteilt, dass er seine Mitarbeit im Expertengremium Arbeitszeitanalyse Lehrkräfte mit sofortiger Wirkung beendet. Diese Entscheidung ist nach ausführlichen Diskussionen mit den im NBB vertretenen Lehrergewerkschaften und –verbänden gefallen. Wir haben bis jetzt mitgearbeitet aus Verantwortung den betroffenen Kolleginnen und Kollegen gegenüber, obwohl das Ziel sehr schnell erkennbar wurde, dass die Thematik damit bis zum eigentlichen Landtagswahltermin weitestgehend aus den politischen Diskussionen geholt werden sollte.

Auslöser für die Entscheidung ist, dass aus unserer gemeinsamen Bewertung nunmehr im Expertengremium eine Reihe von Entscheidungen anstehen, die vorab jeweils eine klare und valide Aussage der politischen Verantwortungsträger/innen zwingend erforderlich machen. Solche Entscheidungen kann das Expertengremium nach unserem Verständnis aus sich heraus nicht einfordern“, so Friedhelm Schäfer, der Vorsitzende des NBB, der selbst dem Expertengremium angehörte, am heutigen Tag in Hannover.

Schäfer erläuternd: „Wir halten es bspw. für zwingend, dass von politischer Seite aus eine klare Positionierung dahingehend erfolgt, ob die jeweilige Unterrichtsver-pflichtung zukünftig nicht mehr schulform                           bezogen festgelegt werden soll. Wir er-warten, dass nachvollziehbar dargestellt wird, wie eine weitergehende Entlastung der Schulleitungen und Lehrkräfte von Verwaltungsaufgaben künftig                 erfolgen soll und auf welcher Zeitschiene. Es müssen Zusagen getätigt werden, wie und in welchem Zeitrahmen ein sich aus den Ergebnissen des Expertengremiums - bereits jetzt erkennbar - ergebender Personalmehrbedarf (u. a. auch wegen einer notwen-digen Ent lastung von Teilzeitkräften) ausgeglichen werden soll. Es gibt darüber hin-aus eine Reihe weiterer Punkte, in denen Fragen der politischen Bewertung - bspw. Akzeptanz der Göttinger Studie, Umgang mit Bereichen (u. a. Berufsbildende Schulen) für die bisher nicht hinreichendes Datenmaterial zur Verfügung steht - geklärt werden müssen.