Der Norden steht zusammen. Multiplikatoren aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein kamen am 20. September 2023 in Hamburg zusammen, um die Einkommensrunde 2023 mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) einzuleiten. Es ging um Rahmenbedingungen, Missstände und mögliche Forderungen. Unter der Leitung des dbb Bundesvorsitzenden Ulrich Silberbach diskutierten über hundert Teilnehmende, wie sich der dbb am besten in der kommenden Einkommensrunde aufstellen kann.
Status Quo reicht nicht
Ulrich Silberbach hob einmal mehr die demografischen Herausforderungen für den öffentlichen Dienst hervor: „Unsere Beschäftigten leiden unter den Auswirkungen von Personalabbau und Überalterung: Immer mehr Fachkräfte gehen in den Ruhestand oder fallen aufgrund von Burnout langfristig aus. Es gibt kaum ausgebildete Fachkräfte oder Auszubildende, um diese Lücken zu füllen. Mit einem ‚Weiter so‘ fahren wir den Karren vor die Wand. Es braucht jetzt grundlegende Veränderungen bei der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen.“
Öffentlicher Dienst kein Selbstläufer
Alle Teilnehmenden eint ein Interesse: Ein funktionsfähiger öffentlicher Dienst mit fairen Arbeitsbedingungen. Aber hier bleiben die Länder in ihrer Arbeitgeberrolle hinter ihren Pflichten zurück. dbb Fachvorstand Tarifpolitik Volker Geyer machte auf die geringe Wertschätzung des öffentlichen Dienstes aufmerksam: „Politik und Gesellschaft nehmen den öffentlichen Dienst viel zu oft als Selbstverständlichkeit wahr. Dabei ist er bei weitem kein Selbstläufer. Die Beschäftigten haben mehr Respekt und Wertschätzung verdient, weil sie jeden Tag für die Bürgerinnen und Bürger im Einsatz sind. Gerade in Zeiten von Inflation erwarten die Kolleginnen und Kollegen, dass sich ihre Löhne deutlich erhöhen. Der Dauerkrisen-Modus, in dem wir uns seit drei Jahren befinden, zehrt extrem an den Kräften.“
Rückenwind aus dem Norden
Auch die Vorsitzenden der beteiligten Landesbünde Olaf Wietschorke (Bremen), Thomas Treff (Hamburg), Dietmar Knecht (Mecklenburg-Vorpommern), Alexander
Zimbehl (Niedersachsen) und Kai Tellkamp (Schleswig-Holstein) kritisierten die Haltung der Politik. Einen starken öffentlichen Dienst gebe es nicht umsonst. Die Ergebnisse der Konferenz werteten sie sehr positiv und gaben sich kämpferisch und optimistisch für die kommende Einkommensrunde. Der Weg werde nicht einfach,
aber man werde gemeinsam mit den anderen Landesverbänden alles daransetzen, konkurrenzfähige Bezahlung und attraktive Arbeitsbedingungen auszuhandeln.
Weitere Informationen finden Sie unter www.dbb.de/einkommensrunde.